Oper im Kino? Kommt allenfalls aus der MET? Stimmt nicht. Jetzt gibt es eine filmische Dokumentation aus der Staatsoper Stuttgart, die nicht nur die Stars präsentiert, sondern das Zusammenspiel vieler Fachleute beleuchtet, die für das Entstehen einer Produktion – hier „Pique Dame“ von Tschaikowski – unerlässlich sind. Oper einmal anders. Demnächst im Kino.
Der ursprünglich geplante Kinostart des Streifens Anfang April 2020 musste wegen der Pandemie-bedingten Schließungen der Lichtspieltheater verschoben werden. Nun soll der Film von Marcus Richardt und Lillian Rose am 5. November 2020 bundesweit in den Kinos starten.

Er bietet genaue Einblicke hinter die Kulissen, in den besonderen Kosmos der international renommierten Stuttgarter Oper. Doch beleuchtet er nicht nur die Arbeitsweise des vielfach ausgezeichnete Intendanten und Regisseurs Jossi Wieler, von Chefdramaturg und Co-Regisseur Sergio Morabito, Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling oder der legendären Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock.

Foto: mindjazz.pictures
Er zeigt Musiktheater als komplexe Kunstform und integratives Gemeinschaftswerk: Inszenierungen entfalten sich hier in einem offenen Dialog auf Augenhöhe zwischen hochspezialisierten Macher*innen: Werkstätten, Bühnenarbeiter, Beleuchter und Maskenbildnerinnen sind ebenso eingeschlossen wie die Sängerinnen und Chor, am Ende auch das Publikum. Alle zusammen bilden das „Haus der guten Geister“.

Bereits sieben Mal erhielt die Staatsoper Stuttgart von internationalen Kritiker*innen die Auszeichnung Opernhaus des Jahres verliehen. In der Dokumentation erscheint sie nicht als „abgeschlossen elitärer ‚Opern-Elfenbeinturm’, sondern (als) ein offenes Haus, das gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, für die Freiheit der Kunst kämpft und sich im stetigen Dialog mit der Außenwelt befindet“.