Mit dem Slogan „Avanti Dilettanti“ lud das Kunstbüro Baden-Württemberg in Stuttgart am 10. und 11. Oktober 2019 zu einem Symposium anlässlich seines 10jährigen Bestehens. Mit einer Aktion „Avanti Ausstellungshonorar“ antwortete die ver.di-Landesfachgruppe Bildende Kunst, verteilte Flugblätter und führte offenbar dringend notwendige Gespräche.
Nach Berlin und Brandenburg sei jetzt endlich auch Baden-Württemberg dran, Mittel für Ausstellungshonorare in den Landeshaushalt einzustellen, forderten die Kolleginnen und Kollegen. Die Künstler*innen unterstrichen die Überfälligkeit in vielen Begegnungen während der Veranstaltung. Das entsprechende Flugblatt der ver.di-Fachgruppe ist nachnutzbar.
Doch in der baden-württembergischen Landespolitik besteht offenbar Nachholbedarf. Die Kenntnis über das Thema ist immer noch nicht angekommen, stellte sich etwa im Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Brigitte Lösch (Grüne) heraus. Lösch hatte als Beiratsvorsitzende der Kunststiftung ein Grußwort zum Jubiläum des Kunstbüros gehalten. Schlussfolgerung der ver.di-Fachgruppe Bildende Kunst Baden-Württemberg: Sprecht mit den Landtagsabgeordneten!
Ausstellungshonorare werden bundesweit seit Jahrzehnten energisch gefordert. ver.di verlangt eine Ergänzung des Urheberrechtsgesetzes, indem ein Rechtsanspruch auf Ausstellungsvergütung festgeschrieben wird. Praktisch ging das Land Berlin 2016 mit seinem Modell voran, das inzwischen finanziell aufgestockt wurde. Es folgte Brandenburg 2017.
Der bbk-Bundesverband hatte bereits 2014 eine Leitlinie für die Honorierung von Ausstellungen herausgegeben. Die IAA Europe führt seit Frühjahr dieses Jahres auch eine europäische Kampagne für ein Recht auf Ausstellungshonorare.