#freewordsbelarus ist eine Aktion, an der sich 36 Vorsitzende von 33 Autor*innen- und Übersetzer*innen-Organisationen Europas aus 22 Ländern beteiligten, sie stehen stellvertretend für 120.000 Literaturschaffende, die in Solidarität mit der Demokratiebewegung in Belarus stehen. Am 26. November 2020, dem 90. Geburtstag des belarussischen Autoren Uladzimir Karatkievich, startet die Video-Lesekampagne auf dem EWC Daily-Motion-Kanal.
Die gemeinsame Aktion des Dachverbands der Autor*nnenverbände European Writers‘ Council (EWC) und des Dachverbands der literarischen Übersetzerverbände (CEATL) setzt ein klares Zeichen der Solidarität mit dem belarussischen Volk und den inhaftierten belarussischen Autor*innen und Künstler*innen.
„Mit Entsetzen verfolgen wir, die Schriftsteller*innen und Übersetzer Europas, die aktuelle Situation in Belarus“, sagt Nina George, Präsidentin des European Writers‘ Council (EWC). „Diktatoren haben Kulturschaffende immer zuerst bedroht, weil von dort der unerschrockenste Widerstand zu erwarten ist. Unsere Kolleginnen und Kollegen stehen an vorderster Front, um die Werte der Demokratie zu verteidigen.“ – „Aber sie sind nicht allein“, fügt Morten Visby, Präsident des Europäischen Dachverbands der literarischen Übersetzerverbände (CEATL), hinzu. „Europa wird nicht mehr wegschauen. Wir sehen die Gewalt und Unterdrückung des Regimes, wir sehen die Angriffe auf die Meinungsfreiheit, aber wir hören auch die mutigen Stimmen aus Belarus, die sich weigern, zum Schweigen gebracht zu werden. Wir stehen an ihrer Seite – und erheben eine gemeinsame Stimme für die belarussische Demokratiebewegung.“
Die Solidaritätskampagne #freewordsbelarus präsentiert Satz für Satz den kompletten Text „The Border“ (Die Grenze) aus dem Buch „Fresken“ von Barys Pjatrovitj, dem Vorsitzenden der Union belarussischer Schriftsteller*innen, ins Englische übersetzt von einem Übersetzer, der es aus Sicherheitsgründen vorzieht, anonym zu bleiben. Die in 35 Einzelsätzen gelesene Grenze wird Satz für Satz, Leserin für Leser, von den Stimmen, Gesichtern und Gefühlen der europäischen Schriftstellerinnen und Übersetzer neu zusammengesetzt; es lesen u.a. Philipp Pullman, Joanne Harris, Lena Falkenhagen, Jens J. Kramer, Thomas Weiler, Nina George und 31 weitere Präsidentinnen und Vorsitzende, die stellvertretend für 120.000 Literaturschaffende in 22 Ländern stehen.
Das Video direkt hier.
Der gelesene Text, die Beteiligten und ein Dossier über den Alltag der Autor*innen und Belaruss unter: europeanwriterscouncil.com/freewordsbelarus/