Ende November 2020 hat die Geschäftsführung des Musicalveranstalters Stage Entertainment per Livestream als „Weihnachtsgeschenk“ angekündigt, rund 100 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Etwa ein Drittel davon sollen Beschäftigte aus den Theatergesellschaften sein, speziell aus den Bereichen Theaterkasse, Haustechnik, Lohn- und Finanzbuchhaltung, Controlling und Event. ver.di setzt sich für den Erhalt aller Arbeitsplätze ein.
Im kommenden Frühjahr steht turnusgemäß die nächste Entgelttarifrunde bei Stage an. Wissend um die schwierige Corona-Situation hatte ver.di der Arbeitgeberseite vorsorglich vorgeschlagen, die Tarifrunde nach hinten zu verschieben. ver.di hatte der Stage sogar eine Nullrunde für ein Jahr angeboten. Im Gegenzug für die ausfallende Lohnerhöhung erwartete die Gewerkschaft, dass die tarifvertraglichen Regelungen zur Beschäftigungssicherung, die automatisch zum 30. Juni 2021 auslaufen würden, ebenfalls um ein Jahr verlängert würden.
Als Antwort auf das für beide Seiten vorteilhafte ver.di-Angebot wurden die genannten Kündigungen avisiert, informiert die ver.di-Konzerntarifkommission.
Gespräche mit der Stage-Geschäftsführung bisher ohne Ergebnis
Gleich nach dieser Ankündigung hat die ver.di-Konzerntarifkommission die Situation beraten und dem Arbeitgeber Sondierungsgespräche mit dem Ziel des Erhalts der Arbeitsplätze angeboten.
Inzwischen gab es bereits mehrere Treffen mit der Arbeitgeberseite. Bisher sei jedoch keine Bereitschaft zu erkennen, von den geplanten Kündigungen abzusehen und gemeinsam mit ver.di Beschäftigungssicherung für alle Beschäftigten der Stage-Theater zu vereinbaren.
„Wir werden natürlich weiter ‚am Ball bleiben‘ und uns für den Erhalt aller Arbeitsplätze und den Fortbestand der Beschäftigungssicherungsregelungen in den Stage-Tarifverträgen einsetzen“, erklärt dazu die Konzerntarifkommission.
Schutz durch ver.di-Tarifverträge auch in Zukunft wichtig
In den letzten Jahren habe sich gezeigt, wie wertvoll die ver.di-Tarifverträge für die Beschäftigten bei Stage Entertainment sind. Nach der Schließung des Theaters am Potsdamer Platz 2016 wurde Anfang dieses Jahres auch das Metronom Theater geschlossen. Durch die guten tarifvertraglichen Regelungen konnten überdurchschnittlich gute Sozialplanregelungen erreicht werden. Die Stage-Geschäftsführung will die Schutzregelungen bei Betriebsstillegungen nun aus den Tarifverträgen entfernen.
In den Tarifverträgen ist außerdem für die gesamte Laufzeit der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen sowie vor Ausgliederung geregelt. Auch dieser Schutz steht nach dem 30. Juni 2021 auf der Kippe.
Die ver.di-Konzerntarifkommission ist entschlossen, weiter mit der Geschäftsführung für den Erhalt und die langfristige Sicherung aller Arbeitsverhältnisse bei Stage zu verhandeln. Dazu brauche sie aber eine starke ver.di-Vertretung in den Stage-Häusern! Die Mitglieder der Tarifkommission rufen auf: „Werdet Mitglied und unterstützt unsere Bemühungen!“ Weitere Informationen zur Mitgliedschaft unter mitgliedwerden.verdi.de.